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IATA-Richtlinien für Haustier-Transportboxen für Flugreisen

Die Beförderung von Haustieren im Flugzeug erfordert besondere Sorgfalt und spezielle Maßnahmen, um das Wohl der Tiere sicherzustellen. Die International Air Transport Association (IATA) hat detaillierte Richtlinien entwickelt, um die Sicherheit und den Komfort von Haustieren während des Fluges zu gewährleisten. Diese Richtlinien umfassen Anforderungen an Transportbehälter, die Vorbereitung der Tiere auf die Reise und die spezifischen Bedingungen für den Transport verschiedener Tierarten. In diesem Beitrag werden die wesentlichen Aspekte der IATA-Richtlinien für Haustier-Transportbehälter umfassend dargestellt.

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Allgemeine Anforderungen an Transportbehälter

Transportbehälter für Haustiere müssen so konstruiert sein, dass sie den spezifischen Bedürfnissen der Tiere entsprechen und deren Sicherheit während der gesamten Reise gewährleisten. Zu den grundlegenden Anforderungen gehören:

  • Stabilität und Sicherheit: Der Behälter muss robust und ausbruchsicher sein. Materialien wie Hartplastik oder Metall werden bevorzugt.
  • Belüftung: Ausreichende Belüftungsöffnungen müssen vorhanden sein, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
  • Größe: Der Behälter muss groß genug sein, damit das Tier aufrecht stehen, sich umdrehen und hinlegen kann.
  • Boden: Der Boden des Behälters muss wasserdicht und mit saugfähigem Material ausgelegt sein, um Feuchtigkeit aufzunehmen.
  • Verschlüsse: Alle Verschlüsse müssen sicher sein, um ein versehentliches Öffnen während des Transports zu verhindern.

Anforderungen an Transportbehälter für Hunde und Katzen

Die Tür

Die Tür muss aus Kunststoff, Holz, Sperrholz, geschweißtem oder gegossenem Metall von ausreichender Dicke konstruiert sein, um zu verhindern, dass das Tier die Tür verbiegt oder verzerrt.
Die Tür muss das gesamte Ende des Behälters bilden. Sie kann entweder schiebbar oder mit Scharnieren versehen sein.
Bei allen Behältern, die Türen mit Verriegelungsstiften verwenden, müssen die Stifte mindestens 1,6 cm in den Behälter eingreifen.
Der Versender muss sicherstellen, dass alle Beschläge und Befestigungen an Ort und Stelle und funktionsfähig sind.
Kunststoffbehälter: Türen aus Kunststoff sind zulässig, vorausgesetzt, dass die Scharniere und Verriegelungsstifte aus Metall von ausreichender Dicke bestehen.
Bei der Verwendung von starren Kunststoffbehältern sollte die Tür zusätzlich durch abnehmbare Befestigungen wie Kabelbinder in den vier Ecken des Türrahmens gesichert werden. Bei der Auswahl der Befestigungen ist darauf zu achten, dass sie weder dem Tier noch dem Personal Verletzungen zufügen.
Für Behälter, die in Länder reisen, in denen eine Versiegelung erforderlich ist, muss eine ausreichende Befestigungs- und Versiegelungsmöglichkeit vorhanden sein.

Der Boden

Der Boden der Transportbox muss fest und auslaufsicher sein.

Das Dach

Das Dach muss fest sein, aber Belüftungslöcher und geschweißter Drahtgittereinsatz sind über die gesamte Fläche erlaubt, sofern sie die Integrität des Behälters und die Festigkeit des Dachs nicht beeinträchtigen.
Holzbehälter: Für Behälter aus Holz oder Sperrholz muss die Mindestdicke des Dachs für Hunde und Katzen 12 mm betragen./h3

Die Seitenwände

Die Seitenwände müssen fest sein und über ausreichende Belüftung gemäß den Vorschriften verfügen.
Kunststoffbehälter: Bei Behältern, die aus einem oberen und unteren Teil bestehen, müssen diese sicher miteinander verschraubt sein. Kunststoffklammern dürfen nicht die einzigen Befestigungen sein, die die beiden Teile zusammenhalten; die Verwendung von Metallmuttern und -schrauben in jedem Loch wird empfohlen.
Holzbehälter: Für Behälter aus Holz oder Sperrholz muss die Mindestdicke der Seitenwände 12 mm für Hunde und 6 mm für Katzen betragen.

Belüftung

Die gesamte belüftete Fläche muss mindestens 16 % der Gesamtfläche der vier Seiten betragen. Die Bereitstellung zusätzlicher Belüftungsöffnungen auf dem Dach oder den Seiten des Behälters oder größerer Belüftungsöffnungen, die mit geschweißtem Drahtgeflecht abgedeckt sind, um die Belüftung zu erhöhen, ist erlaubt.
Belüftung muss auf allen vier Seiten des Behälters vorhanden sein. Belüftungsöffnungen an den Seiten und der Rückseite müssen sich über die oberen zwei Drittel des Behälters erstrecken.
Das gesamte eine Ende des Behälters (das die Tür sein kann) muss belüftet sein.
Der Einsatz aus geschweißtem Drahtgeflecht, der die Belüftungsöffnungen abdeckt, muss sicher am Behälter befestigt sein, damit das Tier ihn nicht lösen kann.
Alle Öffnungen müssen nasen- und pfotensicher sein; bei Katzen und kleinen Hunden müssen diese möglicherweise mit einer zweiten Schicht aus geschweißtem Drahtgeflecht abgedeckt werden. Wenn eine zweite Schicht aus geschweißtem Drahtgeflecht erforderlich ist, um den Behälter nasen- und pfotensicher zu machen, müssen beide Schichten den für die jeweilige Tierart vorgeschriebenen Mindeststandards entsprechen. Es ist sehr wichtig, dass kein Tier eine Oberfläche oder Kante hat, an der es nagen oder kratzen kann.

Spezifische Anforderungen für verschiedene Tierarten

Die IATA unterscheidet bei den Transportanforderungen zwischen verschiedenen Tierarten. Im Folgenden werden die spezifischen Anforderungen für Hunde und Katzen, Pferde und andere häufig transportierte Tierarten dargestellt.

Hunde und Katzen

Für Hunde und Katzen gelten folgende spezielle Anforderungen:

  • Größe und Konstruktion des Behälters: Der Behälter muss genügend Platz bieten, damit das Tier in einer natürlichen Haltung sitzen, stehen, sich umdrehen und hinlegen kann.

Die Mindestmaße für den Behälter können mit der folgenden Formel berechnet werden:

  • Länge des Behälters = Länge des Tieres (von der Nasenspitze bis zur Basis des Schwanzes) + ½ der Länge der Vorderbeine
  • Breite des Behälters = Breite des Tieres (an den Schultern oder der breitesten Stelle) x 2
  • Höhe des Behälters = Höhe des Tieres (vom Boden bis zum höchsten Punkt des Kopfes oder der Ohren) + Höhe der Bettung
  • Belüftung: Mindestens drei Seiten des Behälters müssen belüftet sein.
  • Fütterung und Wasser: Es muss sichergestellt sein, dass das Tier während des Transports Zugang zu Wasser hat. Fütterung ist normalerweise nicht notwendig, außer bei langen Flügen.
  • Kennzeichnung: Der Behälter muss deutlich mit dem Namen des Tieres, den Kontaktdaten des Besitzers und den Details des Fluges gekennzeichnet sein.
  • Boden: Der Boden muss wasserdicht sein und mit saugfähigem Material ausgelegt werden, um Unfälle aufzufangen.

Besondere Hinweise für den Transport bestimmter Tierarten

Neben den allgemeinen Anforderungen gibt es spezielle Regelungen für bestimmte Tierarten:

  • Snub-nosed Breeds: Für Tiere mit kurzen Nasen (wie Bulldoggen oder Perserkatzen) gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Diese Tiere benötigen mehr Platz und sollten nicht zusammen mit anderen Ladungen untergebracht werden, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Luftzufuhr haben.
  • Weibchen mit Jungtieren: Weibliche Tiere mit säugenden Jungtieren sollten nicht transportiert werden. Auch sollten weiblische Tiere in den letzten Stadien der Schwangerschaft nicht fliegen, da das Risiko von Komplikationen hoch ist.
  • Junge Tiere: Welpen und Kätzchen unter acht Wochen sollten nicht transportiert werden, da sie anfällig für Dehydration und andere gesundheitliche Probleme sind.

Pferde

Der Transport von Pferden erfordert besondere Maßnahmen aufgrund ihrer Größe und spezifischen Bedürfnisse:

  • Größe und Stabilität des Containers: Pferdecontainer müssen groß genug sein, um das Tier sicher aufzunehmen. Sie sollten aus robustem Material wie Metall oder speziellem Kunststoff bestehen.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden muss mit rutschfestem Material ausgelegt sein, um ein Ausrutschen des Pferdes zu verhindern.
  • Belüftung und Temperaturkontrolle: Es muss für eine ausreichende Belüftung und eine stabile Temperatur gesorgt werden, um Stress und gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
  • Betreuung: Oft ist die Anwesenheit eines kompetenten Betreuers während des Transports erforderlich, der sich um die Bedürfnisse des Pferdes kümmert.

Weitere Tierarten

Neben Hunden, Katzen und Pferden gibt es spezifische Anforderungen für den Transport anderer Tiere wie Vögel, Reptilien und Nagetiere:

  • Vögel: Der Behälter muss sicher verschlossen und ausbruchsicher sein. Zudem sollte er ausreichend belüftet und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein.
  • Reptilien: Reptilien benötigen spezielle Behälter, die ihre natürlichen Lebensbedingungen simulieren. Dies umfasst geeignete Temperaturen und Feuchtigkeitslevel.
  • Nagetiere: Die Behälter für Nagetiere müssen klein und sicher verschlossen sein, um ein Entweichen zu verhindern.

Vorbereitung der Tiere auf den Transport

Die Vorbereitung der Tiere auf den Transport ist ein weiterer wichtiger Aspekt der IATA-Richtlinien:

  • Gesundheitscheck: Vor dem Flug sollte das Tier von einem Tierarzt untersucht werden, um sicherzustellen, dass es gesund und reisefähig ist.
  • Impfungen und Dokumentation: Alle notwendigen Impfungen müssen aktuell sein, und die entsprechenden Dokumente, wie der Haustierausweis, müssen vorliegen.
  • Gewöhnung an den Transportbehälter: Es wird empfohlen, das Tier schon einige Zeit vor dem Flug an den Transportbehälter zu gewöhnen, um Stress zu minimieren.

Besondere Bedingungen und Empfehlungen

Die IATA gibt zusätzlich zu den grundlegenden Richtlinien spezifische Empfehlungen, um den Transport von Haustieren so sicher und stressfrei wie möglich zu gestalten:

  • Vermeidung von Sedierung: Die Sedierung von Tieren wird im Allgemeinen nicht empfohlen, da dies zu gesundheitlichen Komplikationen führen kann.
  • Trennung von Müttern und Jungtieren: Weibliche Tiere mit säugenden Jungtieren sollten nicht transportiert werden, um Stress und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
  • Ausrüstung des Behälters: Ein vertrauter Gegenstand, wie eine Decke oder ein Spielzeug, kann helfen, das Tier zu beruhigen.

Transportverfahren und -abläufe

Der Ablauf des Transports umfasst mehrere Schritte, die sorgfältig geplant und durchgeführt werden müssen:

  • Buchung und Anmeldung: Das Tier muss rechtzeitig bei der Fluggesellschaft angemeldet werden, idealerweise mindestens 24 Stunden vor dem Abflug.
  • Check-in-Prozess: Am Tag des Fluges sollte das Tier etwa zwei Stunden vor dem Abflug am Check-in-Schalter abgegeben werden.
  • Handhabung während des Fluges: Das Personal sollte speziell geschult sein im Umgang mit Tieren, um deren Sicherheit und Wohlbefinden zu gewährleisten.
  • Abholung am Zielort: Am Zielort sollte das Tier so schnell wie möglich aus dem Transportbehälter befreit und in eine ruhige Umgebung gebracht werden.

Autor

  • Christian Hänsel

    Christian Hänsel ist ein reisebegeisterter Hundebesitzer und liebt das Blogging. Mit den Informationen auf dieser Webseite möchte er allen Haustierbesitzern das Reisen mit den geliebten Vierbeinern so einfach wie möglich machen.

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